Seit einer Woche ist nun wieder die Uhr umgestellt auf Winterzeit. Jetzt gibt es diese Tage, an denen man morgens das Gefühl hat, die Sonne habe sich einfach abgemeldet. Kein Zettel, keine Nachricht, einfach weg und es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis man im Dunkeln aus dem Haus geht und es schon wieder gefühlt Nacht ist, wenn man zurück kommt.
Der November hat seine ganz eigene Art, unsere Stimmung zu testen. Die Tage sind kurz, die Jacken werden dicker und schwer, und die Motivation… nun ja, irgendwo zwischen Sofa und Keksdose verschollen. Viele Menschen spüren in dieser Zeit eine leise Melancholie – oder, wie ich es nenne: den „inneren November“. Grau, neblig und ungemütlich!
Aber wissen Sie was? Ich glaube, der November hat völlig zu Unrecht einen so schlechten Ruf. Er ist nicht der trübe Nachzügler des Jahres, sondern der große Lehrmeister im Loslassen. Alles darf ruhen, sich sammeln, Kraft tanken für das, was kommt. Und vielleicht dürfen wir das auch – uns zurückziehen, ruhiger werden und in uns gehen.
Was dem einen entgegenkommt und ihn eher entspannt, ist für den anderen Einsamkeit, Dunkelheit und beängstigend.
Natürlich hilft es dann nicht, wenn jemand sagt: „Denk doch einfach positiv!“ – das ist in etwa so hilfreich, wie einem frierenden Menschen zuzurufen: „Sei doch einfach warm!“
Was dagegen wirklich hilft, sind kleine Dinge:
- Licht suchen – draußen, wann immer es geht. Auch durch Wolken wirkt Tageslicht wie ein Vitamin für die Seele. Hilfreich sind aber auch Tageslichtlampen, vor die man sich für ca. 30 Minuten täglich setzen kann.
- Bewegung – nicht ausschließlich sportlich (obwohl das natürlich immer gut ist). Ein Spaziergang ist wie ein Reset-Knopf fürs Gemüt.
- Wärme – körperlich und seelisch. Eine Wärmflasche, eine Suppe, ein Gespräch. Das wirkt oft besser als jedes Medikament.
- Genussmomente – Kerzen anzünden, Musik hören, einen Tee zelebrieren. Kleine Rituale sind die beste Therapie gegen graue Tage.
Man kann es sich ohne schlechtes Gewissen drinnen gemütlich machen – ohne dass Gartenarbeit oder sonstiges ruft. Der Kaminofen oder/und Kerzen bringen Gemütlichkeit und vielleicht liegt genau darin die Magie: Der November erinnert uns daran, dass das Leben nicht immer hell sein muss, um schön zu sein. Dass man einfach die Perspektive ändern muss und, dass Tiefe, Ruhe und Dunkelheit nicht Gegner, sondern Teil unserer Lebendigkeit sind.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt auch: „Was hat es denn jetzt eigentlich mit dem Rosinenbrot aus der Überschrift auf sich?“ Nun vielleicht ist es eine Idee für Sie, beim nächsten Einkauf beim Bäcker oder beim Selberbacken mal ein paar Scheiben Rosinenbrot oder ein Stück Kuchen bei der alleinstehenden Nachbarin oder dem Nachbarn vorbeizubringen – Sie glauben gar nicht, wie schnell dann ein Strahlen und Leuchten über deren Gesicht zieht und ich verspreche Ihnen – das kommt ungefiltert zu Ihnen zurück. Es wärmt also in einem 2 Herzen und Seelen. Haben wir gerade gestern selbst erprobt und es hat nicht nur der Nachbarin den Tag versüßt, sondern auch uns glücklich gemacht.
In diesem Sinne: „Bleiben Sie gesund, entspannt und ein bisschen neugierig!“
Ihre Vera Vitalis






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