Neulich lag ich auf einer Liege, bekam Kekse gereicht, wurde von freundlichen Menschen umsorgt – und das alles, ohne im Wellnesshotel zu sein. Ich war beim Blutspenden. Ja, wirklich! Und das Beste: Ich habe dabei vermutlich jemandem das Leben gerettet. Während andere Leute freitags mühsam einen Parkplatz finden, habe ich mal eben 500 ml Mitmenschlichkeit abgegeben.
Und das ist genau der Punkt: Blutspenden ist eine dieser seltenen Gelegenheiten, bei denen man mit minimalem Aufwand maximal viel Gutes tun kann. Keine zwölf Schritte zur inneren Erleuchtung. Keine Mitgliedsbeiträge. Kein Abo, das man vergessen könnte zu kündigen. Nur du, eine Nadel, und eine halbe Stunde deiner Zeit – und am Ende ein gutes Gefühl. Plus Kekse, Schokolade, Würstchen und Salat.
Warum überhaupt Blut spenden?
Weil es ohne nicht geht. Punkt.
Jeden Tag werden tausende Blutkonserven gebraucht – bei Unfällen, Operationen, Geburten, bei Krebsbehandlungen. Und leider wächst Blut nicht auf Bäumen. (Wäre zwar praktisch, sähe aber vermutlich furchtbar aus.) Wir sind auf Menschen angewiesen, die sagen: „Ich hab da was, das ich nicht vermisse, aber jemand anders vielleicht dringend braucht.“
Und was hat der Spender davon?
Mehr als man denkt!
- Mini-Gesundheitscheck: Puls, Blutdruck, Hämoglobin
- Karma-Punkte: Du rettest Leben. Womöglich gleich mehrere. Du bist quasi Superheld – nur ohne Umhang.
- Freie Getränke & Snacks: Ein bisschen wie ein sehr sozialer Brunch. Nur ohne Prosecco (ist eh ein Zellgift – weißte Bescheid;-)).
- Geschenk: tatsächlich gibt es jedes Mal auch noch ein tolles Geschenk – z.B. mal eine Tasse oder ein Brettchen, Beutel oder dieses Mal eine Gym-Bag.
- Coolness-Faktor: Wer kann schon sagen: „Ich bin auf dem Heimweg, hab eben Leben gerettet“ – und dabei völlig ehrlich bleiben?
Klingt super. Gibt’s einen Haken?
Ein paar Kleinigkeiten gibt es natürlich zu beachten:
- Man muss gesund sein, mindestens 18 Jahre alt und über 50 Kilo wiegen. Also: Wenn Sie sich heute kaum aus dem Bett schleppen können, ist vielleicht nicht der ideale Tag.
- Unbedingt vor dem Termin ordentlich essen und ausreichend Trinken (aber das sollte man ja eigentlich immer).
- Zwischen zwei Spenden braucht der Körper eine Pause: Männer dürfen 6x, Frauen 4x im Jahr spenden.
- Nach der Spende heißt es: Beine hoch, viel trinken, keine Möbel schleppen, keine Bäume ausreißen. Also ärztlich angeordnetes Ausruhen – klingt doch nach einem guten Plan, oder?
Vielleicht ist es Ihr erster Besuch beim Blutspendedienst. Vielleicht der zwanzigste. Vielleicht zögern Sie noch, weil Nadeln nicht Ihre Lieblingsfreunde sind. Verständlich – aber hey, in unter 10 Minuten ist alles vorbei und das sind alles so nette und versierte DRKler dort. Und wenn man währenddessen an Schokolade denkt, an Welpen oder an den nächsten Urlaub – ist das auch völlig okay und fühlt sich wirklich großartig an!
Sie müssen nicht gleich die Welt retten. Ein halber Liter reicht fürs Erste.
Also: Rollen Sie den Ärmel hoch. Sie haben mehr Gutes in sich, als Sie denken.
Die nächste Möglichkeit in Nassau ist übrigens am 5. September 2025 (meist gibt es 4 über das Jahr verteilt). Hier können Sie direkt einen Termin buchen oder nach einem anderen Ort schauen.
Vielleicht sehen wir uns ja dort…. in diesem Sinne:
„Bleiben Sie gesund, entspannt und ein bisschen neugierig!“
Ihre Vera Vitalis






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